Sie forschen schon lange über Stress bei der Arbeit. Welche Ergebnisse finden Sie am wichtigsten?
Professor Nico Dragano sagt:
Das ist eine schwierige Frage.
Denn die Stress-Forschung ist
schon über 100 Jahre alt.
So haben wir herausgefunden,
warum es Stress überhaupt gibt.
Das ist vielleicht das wichtigste Ergebnis.
Denn wir haben immer Stress,
wenn wir uns in Gefahr fühlen.
Das kann eine Gefahr für das Leben sein.
Das kann aber auch eine andere Gefahr sein.
Der Stress ist dann dafür da,
dass wir mit der Gefahr umgehen können.
Aber oft brauchen wir gar keinen Stress.
Denn wir können schon vorher etwas tun,
damit es die Gefahr gar nicht erst gibt.
Zum Beispiel bei der Arbeit,
- wenn Mitarbeiter viel selbst bestimmen können.
- wenn Kollegen sich helfen.
- wenn Chefs Rücksicht nehmen.
Firmen können vorher viel tun,
damit es bei der Arbeit keinen Stress gibt.
Dafür gibt es gute Angebote als Hilfe.
Denn wir kennen schon viele Gründe für Stress.
Das ist auch ein wichtiges Ergebnis
aus der Forschung.
Es ist auch für die Firmen sehr gut,
wenn sie schon vorher etwas gegen Stress tun.
Denn so bleiben die Mitarbeiter gesund
und fehlen nicht oft bei der Arbeit.
Das ist auch ein wichtiges Ergebnis
aus der Forschung.
Woran denken wir noch nicht genug, wenn wir Stress bei der Arbeit verhindern wollen?
Professor Nico Dragano sagt:
Wir sind noch nicht genug für alle Mitarbeiter da.
Einige Mitarbeiter haben im Arbeits-Leben
mehr Probleme als andere.
Zum Beispiel:
- Einige Mitarbeiter haben keine Ausbildung.
Sie haben vielleicht nicht die richtige Arbeit
und fühlen sich schlecht. - Einige Mitarbeiter haben schlechte Verträge.
Vielleicht nimmt die Firma sie nur für kurze Zeit.
So kann man nicht gut für die Zukunft planen.
Für diese Mitarbeiter schaffen wir es oft nicht,
Stress bei der Arbeit vorher zu verhindern.
Das klappt auch bei jungen Mitarbeitern nicht gut.
Denn oft denken Firmen:
Junge Mitarbeiter sind noch fit.
An die muss man nicht denken.
Die halten Stress gut aus.
Oder die Firmen machen Angebote gegen Stress,
die nicht zu jungen Mitarbeitern passen.
Aber junge Mitarbeiter brauchen auch Angebote.
Sie haben oft sehr viel Stress
und auch schon Probleme mit der Gesundheit.
Was haben Firmen damit zu tun, wie Mitarbeiter sich bei der Arbeit fühlen?
Professor Nico Dragano sagt:
Firmen entscheiden, wie sie sein wollen.
Zum Beispiel:
- Entscheiden Chefs alles alleine?
Oder können Mitarbeiter mitbestimmen? - Setzt sich jemand dafür ein,
was die Mitarbeiter sich wünschen? - Welche Regeln gibt es für die Arbeit?
- Welche Ziele hat die Firma?
Das sind viele kleine Entscheidungen.
Aber jede Entscheidung verändert die Arbeit
und wie die Mitarbeiter sich dann fühlen.
So kann es viele verschiedene Probleme geben.
Wie kann man Stress verhindern, wenn es so viele verschiedene Probleme geben kann?
Professor Nico Dragano sagt:
Firmen können Stress nur verhindern,
wenn sie sich richtig darum kümmern.
Sie müssen bei allen Entscheidungen
immer auch an Stress denken.
Zum Beispiel:
Auch ein Kurs gegen Stress kann schlecht sein,
wenn Firmen ihre Mitarbeiter dazu zwingen.
Dann macht der Kurs sogar noch mehr Stress.
Denn dann muss man auch noch zum Kurs gehen
und hat weniger Zeit für Arbeit und Freizeit.
Alle Mitarbeiter sollen merken:
Wir sind wichtig für unsere Firma.
Es soll uns gut gehen.
Dann achten die Mitarbeiter auch mehr darauf.
Wie passen die Pläne gegen Stress von Firmen gut zu den Mitarbeitern?
Professor Nico Dragano sagt:
Am besten gibt es Mitarbeiter,
die sich für alle anderen Mitarbeiter einsetzen.
Das sind Mitarbeiter-Vertretungen.
Sie wissen genau, was die Mitarbeiter wollen.
Ihre Wünsche und ihre Gesundheit
sind wichtig für die Firma.
Dafür müssen die Chefs etwas tun.
Und das sollen die Mitarbeiter auch merken.
Denn nur so kann man auch darüber reden,
was vielleicht im Moment schlecht ist.
Und nur so kann man schon vorher
etwas gegen Gefahren und Stress tun.
Wichtig:
Für jede Gefahr gibt es verschiedene Pläne.
Das klingt vielleicht schwierig.
Aber Firmen können Hilfe bekommen.
Zum Beispiel von der VBG.
Die VBG hilft zum Beispiel
bei der Gefährdungs-Beurteilung.
Dafür schreiben Firmen alle Gefahren auf,
die es bei der Arbeit geben kann.
Dazu gehören auch seelische Gefahren
wie Stress bei der Arbeit.
Mehr Infos zur Gefährdungs-Beurteilung
hat die VBG auf ihrer Internet-Seite.
Sie finden die Infos hier.
Die Infos sind nicht in Leichter Sprache.
Aber vielleicht arbeiten die Mitarbeiter
gar nicht mehr alle in einem Büro.
Oft gibt es die Arbeit von zu Hause.
Chefs merken also nicht mehr sofort,
wenn es Probleme bei der Arbeit gibt.
Die Chefs müssen sich dann
besonders um die Mitarbeiter kümmern.
Kein Mitarbeiter soll sich alleine fühlen.
Und Mitarbeiter zu Hause sollen auch
gut gegen Stress geschützt werden.
Dafür brauchen wir jetzt schnell Forschung
und neue Ideen.
Und dann muss man es in den Firmen versuchen.
Es gibt viele Veränderungen bei der Arbeit. Mitarbeiter bestimmen mehr mit, zum Beispiel bei Arbeits-Zeiten und Arbeits-Orten. Wie können Veränderungen so sein, dass sie nicht schlecht für die Gesundheit sind?
Professor Nico Dragano sagt:
Alle Mitarbeiter sind verschieden.
Einige wollen Veränderungen.
Sie entscheiden gerne mehr und
sie haben gern mehr Verantwortung.
Aber einige Mitarbeiter haben davon mehr Stress.
Veränderungen können also gut oder schlecht sein.
Es kommt immer darauf an,
wie eine Firma Veränderungen plant.
Sie sollen nicht einfach alles entscheiden,
ohne mit den Mitarbeitern zu reden.
Vielleicht wollen nicht alle Mitarbeiter
von zu Hause arbeiten.
Dann ist so eine Veränderung viel Stress für sie.
Alle müssen also immer miteinander reden.
Es muss gute Regeln geben.
Zum Beispiel auch für die Erreichbarkeit
bei der Arbeit von zu Hause.
Mehr Infos zur Erreichbarkeit zu Hause
finden Sie hier.
Die Infos sind nicht in Leichter Sprache.
Wie hilft eine Gefährdungs-Beurteilung bei der Arbeit von zu Hause?
Professor Nico Dragano sagt:
Es gibt Gefahren bei der Arbeit im Büro.
Und es gibt Gefahren bei der Arbeit von zu Hause.
Darum ist die Gefährdungs-Beurteilung
für alle Arbeits-Orte wichtig.
Zum Beispiel:
Hat der Mitarbeiter zu Hause auch
einen richtigen Arbeits-Platz?
Oder sitzt der Mitarbeiter nur am Küchentisch?
Das ist dann schlecht für die Gesundheit.
Firmen müssen sich darum kümmern,
dass die Mitarbeiter überall gut arbeiten können.
Denken Firmen denn genug daran, dass sie auch für die Arbeit von zu Hause verantwortlich sind?
Professor Nico Dragano sagt:
Wir forschen gerade über gesunde Arbeit zu Hause.
Dafür arbeiten wir mit Firmen zusammen.
Wir haben diese Firmen für die Forschung gesucht.
Diese Firmen denken schon gut
an die Gesundheit bei der Arbeit von zu Hause.
Aber viele Firmen wollen sich
gar nicht darum kümmern.
Das haben wir bei unserer Suche gemerkt.
Viele Firmen brauchten wegen Corona
schnell Pläne für die Arbeit von zu Hause.
Nun arbeiten sie weiter mit diesen Plänen.
Am besten prüfen sie die Pläne nochmal.
Denn gesunde Mitarbeiter arbeiten besser,
im Büro und zu Hause.
Das ist immer auch gut für die Firma.
Die VBG hilft Ihnen bei der Gefährdungs-Beurteilung
Stress ist eine Gefahr für die Seele.
Darum geht es bei der Gefährdungs-Beurteilung
auch um seelische Gefahren.
Die VBG hat auf ihrer Internet-Seite
viele Infos über seelische Gefahren.
Damit können Sie besser planen,
- wie Sie die Gefährdungs-Beurteilung machen.
- was in der Gefährdungs-Beurteilung steht.
Sie finden die Infos hier.
Die Infos sind nicht in Leichter Sprache.
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