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DigitalisierungWie gerecht ist Künstliche Intelligenz?

Mina Saidze weiß viel über Künstliche Intelligenz, kurz KI. Sie erklärt: Wie können Firmen mit KI gerecht arbeiten?

 

Für einige Aufgaben gibt es schlaue Maschinen 
oder Computer.
Schlaue Maschinen oder Computer nennt man: 
Künstliche Intelligenz.
Der kurze Name ist: KI.
KI kann selbst denken und Probleme lösen.
Viele Menschen machen schon viel mit KI.
Zum Beispiel:

  • Sie nutzen die Programme Alexa oder Siri.
  • Sie schreiben Texte und suchen Infos.

KI kann einige Dinge sehr gut.
Aber KI behandelt nicht alle Menschen gleich.
Das kann ein Problem sein.

Mina Saidze ist in Hamburg geboren.
Ihre Eltern kommen aus dem Land Afghanistan.
Mina Saidze weiß viel über KI und Technik.
Sie hat für viele großen Firmen gearbeitet. 
In ihrem Beruf gibt es nur wenig Frauen
und wenig Menschen aus anderen Ländern.
Mina Saidze sagt: Das soll sich ändern.
Vielleicht kann KI dabei helfen.


Sie sind im Jahr 1993 geboren. Das Internet war in dieser Zeit noch neu. Wann waren Sie zum ersten Mal im Internet? Und wann haben Sie zum ersten Mal von KI gehört?

Als Jugendliche war ich viel auf den Internet-Seiten von StudiVZ und MySpace.
Ich habe da Menschen getroffen,
die die gleiche Musik mochten wie ich.

Ich wollte auch schon früh mithelfen,
damit die Welt ein besserer Ort wird.
Ich habe darum viel mit anderen Menschen im Internet geredet und geschrieben.

In unserem Alltag gibt es schon viel KI:

  • Ein Programm verschiebt E-Mails mit Werbung in den Spam-Ordner.
  • Man bekommt Tipps für neue Serien oder Filme, die man sich über das Internet angucken kann.

Wie wichtig ist KI für die Arbeit?

Seit November 2022 ist das KI-Programm ChatGPT sehr bekannt.
Viele haben damit zum ersten Mal gemerkt:
KI ist ganz schön schlau.
KI kann mir bei vielen Sachen helfen,
zum Beispiel beim Texte schreiben.

Das macht einigen Menschen Angst.
Zum Beispiel den Menschen,
die mit Texten ihr Geld verdienen.
Sie denken vielleicht: Ich habe bald keine Arbeit mehr.

Durch KI ändert sich die Arbeit.
Aber so etwas gab es früher schon, zum Beispiel:
Die erste Nähmaschine hat den Menschen Angst gemacht, die noch mit der Hand genäht haben.
Aber man hat diese Menschen weiter gebraucht.
Sie haben nur etwas andere Arbeit gemacht.
Sie haben gelernt, mit der Nähmaschine umzugehen.


Viele Firmen wollen jetzt schnell mit KI arbeiten. Ist das immer richtig?

Es geht nicht darum, wer der schnellste ist.
KI ist nicht für jede Firma richtig.
Man muss genau prüfen:

  • Bei was soll die KI helfen?
  • Arbeiten schon einige Mitarbeiter mit KI?
  • Oder haben die meisten Mitarbeiter noch Angst
    vor der neuen Technik?

Vielleicht braucht eine Firma mehr Zeit,

  • um die Arbeit zu ändern.
  • um die Mitarbeiter zu schulen.

Und erst dann kann eine KI wirklich helfen.


Vielleicht ist es so: Alle in der Firma sind bereit für KI. An was muss die Firma dann denken?

Eine KI arbeitet immer mit Daten.
Zum Beispiel mit Kunden-Daten:
Wer hat wann was gekauft?
Oder mit Daten aus Texten:
Welche Infos stehen im Geschäfts-Bericht?
Die Firma muss erst prüfen:

  • Wie gut sind unsere Daten?
  • Was soll eine KI damit machen?

Und die Mitarbeiter müssen wissen:

Wie sicher sind die Daten bei der KI?

Wo kann KI bei der Arbeit am meisten helfen?

Eine KI kann viel mehr arbeiten als ein Mensch.
Eine KI wird nicht müde.
Eine KI wird nicht krank.
Zum Beispiel:
Ein Mensch braucht vielleicht viele Stunden,
um Daten in Texten zu vergleichen.

Eine KI schafft das in wenigen Minuten.

Die Arbeit mit KI ist vielleicht schneller und günstiger.
Vielleicht braucht die Firma dann weniger Mitarbeiter.
Aber die Firmen müssen sich auch fragen:

  • Geht es nur um Zeit und Geld?
  • Geht es nur darum, wer die meisten Mitarbeitern kündigen kann?

Das darf nicht sein.

Es muss auch darum gehen:

  • Was ist gut für die Mitarbeiter?
  • Was ist gut für die Gesellschaft?

Entscheidet sich eine Firma für KI?
Dann muss die Firma wissen:
Die KI darf nicht schlecht für die Menschen sein.
Ich nenne das: KI-Ethik.

Viele Firmen finden KI-Ethik nicht wichtig.

Das ist schade.


Warum ist KI-Ethik wichtig?

Eine KI ist immer nur so schlau wie die Daten,
die sie bekommt.

Sind die Daten schlecht oder nicht gerecht?
Dann macht die KI auch schlechte Arbeit.

Zum Beispiel:
In vielen Daten geht es um Menschen
mit einer weißen Haut-Farbe und um Männer.
Die KI denkt dann:
Es gibt nur wenig Menschen mit anderer Haut-Farbe.

Und es gibt auch nur wenig Frauen.

 

 

 

Aber das ist falsch.
Und das kann sogar gefährlich sein.

Zum Beispiel, wenn es um Gesundheits-Daten geht.
Frauen haben andere Anzeichen für Krankheiten als Männer.
Aber die KI kennt mehr Anzeichen von Männern.
Darum macht die KI vielleicht schlechte Vorschläge
für die Behandlung von Frauen.


Brauchen wir mehr Kontrolle für KI?

Ja, denn KI ändert viel in unserem Leben.
Darum muss es gute Regeln für KI geben.
In der EU gibt es nun ein Gesetz zu KI.

Das Gesetz heißt: AI Act.
Es ist das erste Gesetz auf der ganzen Welt zu KI.
Im Gesetz steht zum Beispiel:

KI darf nicht die Grundrechte von Menschen verletzen.
Zum Beispiel müssen die Menschen Infos bekommen, wenn sie es mit KI zu tun haben.
Und für die Firmen bedeutet das:
Sie müssen sich mehr um KI-Ethik kümmern.

Und ich fordere:
Wir brauchen eine neue Einrichtung,
die sich um KI-Ethik kümmert.

In der Einrichtung sollen zusammen arbeiten:

  • Politiker
  • Mitarbeiter von Firmen
  • Vertreter von Vereinen, Stiftungen
    und Menschen wie du und ich.

Denn KI ist für uns alle wichtig: 
Die neue Einrichtung muss dafür sorgen,
dass KI immer gerecht ist.

Wir müssen uns jetzt darum kümmern.

Wir wollen doch auch eine gerechte Welt
für unsere Kinder und Enkel.


Wie kann denn eine KI gerecht sein?

Eine KI arbeitet mit vielen Daten.
Sind die Daten gerecht?
Dann kann die KI auch gerecht sein.
Sind die Daten nicht gerecht?
Dann wird die KI auch nicht gerecht sein.

Wir müssen uns also die Daten genau angucken,
zum Beispiel:

Gibt es zu wenig Daten über Frauen?
Gibt es zu wenig Daten über Schwarze Menschen?
Gibt es zu wenig Daten über Menschen mit Behinderung?

Ein Beispiel:

Wir wissen durch die Daten: 
Die meisten Firmen-Chefs sind weiße Männer ohne Behinderung.
Das sind richtige Daten,
denn in vielen Firmen ist das im Moment noch so.

Aber die KI muss auch lernen:
Das ändert sich.
Es gibt andere Möglichkeiten.
Frauen leiten auch Firmen.
Schwarze Menschen leiten auch Firmen.
Menschen mit Behinderung leiten auch Firmen.
Wir müssen der KI also gerechte Daten geben.
Dann kann die KI uns auch dabei helfen,
dass die Welt immer gerechter wird.


Wie verschieden müssen die Menschen sein, die eine KI entwickeln?

Es ist gut, wenn verschiedene Menschen zusammen arbeiten.
Dann gibt es mehr Ideen und Meinungen.
Die Firmen müssen dafür sorgen,
dass mehr verschiedene Menschen bei ihnen arbeiten.
Ich bin eine Frau.
Meine Eltern sind aus Afghanistan geflüchtet.
Ich habe andere Erfahrungen in meinem Leben gemacht als ein Mann mit deutschen Eltern.
Darum habe ich auch andere Ideen.
Aber leider arbeiten nur wenige Menschen wie ich in meinem Beruf.
Das ist schade.

Und es gibt noch ein Problem:
Viele Frauen arbeiten in Berufen,
die durch KI, Internet und Computer bedroht sind.

Sie müssen Hilfe bekommen, andere Berufe zu lernen.
Die Firmen und die Politik müssen sich darum kümmern.


Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir:

  • Mutige Menschen, die keine Angst vor neue Ideen haben.
  • Firmen mit vielen verschiedenen Mitarbeitern in allen Berufen.
  • Ein neues Unterrichts-Fach Daten-Kunde ab der 3. Klasse.
  • Und alle Studenten müssen Kurse über Daten oder KI-Ethik machen.

Dann sind wir fit für die Arbeit in der Zukunft.

Wir brauchen auch in der Zukunft gute Regeln für KI.
Ich hoffe, die Politik bekommt das hin.
Denn mit guten Regeln ist beides möglich:
Genug Freiheit für neue Ideen
und genug Schutz und Sicherheit für die Menschen.

Und ich wünsche mir:
Mehr verschiedene  Menschen arbeiten mit Computern und KI.
Egal, ob

  • Frauen,
  • Menschen mit Behinderungen oder
  • Menschen aus anderen Ländern.


[Checkliste]

Gerechte KI:
Wie fängt man am besten an?

Was wissen die Mitarbeiter über Daten und KI?
Alle Mitarbeiter sollen gut mit KI arbeiten können.
In Kursen können Mitarbeiter lernen:

  • Wie kann man gut Daten auswählen?
  • Wie arbeitet eine KI?
  • Bei welchen Aufgaben kann eine KI helfen?

Die Kurse sind auch wichtig für den Betriebsrat.
Denn der Betriebsrat entscheidet mit,
wenn es um neue Technik geht.

Gibt es genug Barriere-Freiheit und Inklusion?

Können alle Mitarbeiter oder Kunden die KI nutzen?
Oder gibt es noch Probleme für Menschen mit Behinderung?

Arbeitet die KI mit Daten aus der Firma?
Dann muss man prüfen:
Sind die Daten gerecht?

Oder gibt es zu wenig Infos über bestimmte Menschen?

Gibt es genug Daten-Schutz?
Die Daten aus der Firma und von den Nutzern müssen immer sicher sein.
Die Mitarbeiter brauchen gute Infos zum Daten-Schutz.
Dann fühlen sich die Mitarbeiter damit auch sicher.

 

Gibt es eine Arbeits-Gruppe zu KI-Ethik?

Soll es neue KI-Programme in einer Firma geben?
Dann prüft diese Arbeits-Gruppe:

  • Arbeiten die Programme gerecht?
  • Sind die Programme schlecht für die Mitarbeiter?

In der Arbeits-Gruppe sind verschiedene Menschen.

Gibt es Kurse zu KI-Ethik?
Schon jetzt gibt es Pflicht-Kurse für alle Mitarbeiter,
zum Beispiel zum Thema Daten-Schutz.

KI und KI-Ethik sind bald genauso wichtig.
Darum sind neue Pflicht-Kurse zu diesen Themen eine gute Idee.

[Infokasten]

Mehr Infos zu Mina Saidze

Mina Saidze hat die Firma Inclusive Tech gegründet.
Das spricht man: In-klu-sif Teck.

Die Firma berät andere Firmen,
die im Bereich Internet und Digitalisierung arbeiten.
Das Ziel von der Beratung ist:
Bei den Firmen arbeiten mehr verschiedene Menschen.
Zum Beispiel:

  • Menschen aus anderen Ländern
  • Menschen mit Behinderung.

Mina Saidze schreibt Texte und macht Vorträge über

  • Künstliche Intelligenz, kurz KI
  • Wie kann KI gut für die Menschen sein?
  • Wie kann neue Technik für alle gerecht sein?

Mehr Infos über Mina Saidze sind auf ihrer Internet-Seite https://www.minasaidze.com/.
Die Internet-Seite ist nicht in Leichter Sprache.

Mehr Infos sind auch in ihrem Buch FAIRTECH.
Das Buch ist nicht in Leichter Sprache.

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