Es ist die Vorweihnachtszeit im Jahr 2020: Sonja Wilkens ist auf dem Heimweg von ihrem Arbeitsplatz, der hkk Krankenkasse, als sie von einem Lastwagenfahrer angefahren wird. Sie verliert durch den Unfall beide Beine und steht vor enormen Herausforderungen – körperlich und psychisch. Die Bremerin erhält Beinprothesen und muss Tätigkeiten wiedererlernen, die für sie bisher ganz selbstverständlich waren: Laufen, Sport treiben, Autofahren, Arbeiten – selbstständig sein.
Den Blick auf das Ziel gerichtet
Anfangs konnte Wilkens Aufgaben im Haushalt und im privaten Alltag nicht ohne Hilfe oder Hilfsmittel bewältigen. Das motivierte sie nur umso mehr, schnell Fortschritte zu machen: Nach und nach erlernte sie das Gehen wieder. „Selbstständig sein. Auf den eigenen Beinen stehen. Für mich war das wichtig”, sagt Wilkens. „Ich habe mir klare Ziele gesetzt: Ich wollte nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen sein. Das hat mir geholfen, mich tagtäglich zu motivieren. Und es hat funktioniert: Nach vier Monaten bin ich auf meinen Prothesen gegangen.”
Anfangs konnte Wilkens Aufgaben im Haushalt und im privaten Alltag nicht ohne Hilfe oder Hilfsmittel bewältigen. Das motivierte sie nur umso mehr, schnell Fortschritte zu machen: Nach und nach erlernte sie das Gehen wieder. „Selbstständig sein. Auf den eigenen Beinen stehen. Für mich war das wichtig”, sagt Wilkens. „Ich habe mir klare Ziele gesetzt: Ich wollte nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen sein. Das hat mir geholfen, mich tagtäglich zu motivieren. Und es hat funktioniert: Nach vier Monaten bin ich auf meinen Prothesen gegangen.”
Auch laut VBG-Reha-Managerin Tanja Jordan hätten die Maßnahmen nicht zuletzt dank Wilkens’ positiver Einstellung und ihres optimistischen Blicks in die Zukunft eine so rasche Wiedereingliederung in den Job ermöglicht. Sie blieb stets zukunfts- und lösungsorientiert, was ihr half, sich schnellstmöglich an ihre neuen Lebensumstände anzupassen. „Wenn jemand so motiviert ist wie Frau Wilkens, kann man den Wiedereingliederungsprozess schnell starten”, sagt Jordan. „Hilfreich und wichtig ist es hierbei, dass die Betroffenen ein Ziel vor Augen haben. Dabei ist die praktische Erprobung ein wichtiger Baustein. Sie kann auch helfen, selbst wenn nicht immer alles gleich glückt.“ Denn auch kleine Erfolgsmomente und die damit einhergehende Bewunderung spornten Wilkens an. „Andere Patienten lobten meinen schnellen Fortschritt. Besonders berührt hat mich, dass ich den Menschen damit Mut machen konnte. Viele sagten mir, dass sie nun mehr an sich und ihre eigene Kraft glauben würden, das war ein tolles Gefühl und hat mich motiviert, nicht aufzugeben.“
Der Traum von der Rückkehr in den Job
Wilkens größter Wunsch: Schnell wieder in ihrem alten Job arbeiten zu können. Seit 30 Jahren arbeitet die Sozialversicherungsfachangestellte bei der hkk Krankenkasse, als junge Auszubildende ist sie ins Unternehmen eingestiegen. Bianca Bäßler, Diplom-Psychologin bei der hkk Krankenkasse, half Wilkens bei der Wiedereingliederung. „Der Kontakt zu Frau Wilkens blieb nach dem Unfall immer bestehen”, sagt Bäßler.
„So konnte sie sich weiterhin zugehörig fühlen und parallel zum Genesungsprozess wurden alle notwendigen Vorkehrungen für ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz in die Wege geleitet. Wir wollten ihr einen gesundheitsgerechten Arbeitsplatz und bestmögliche Voraussetzungen für eine zeitnahe Wiedereingliederung ermöglichen.” Eine der Anpassungen bei der hkk Krankenkasse: ein breiter und gut erreichbarer Parkplatz. Er wurde mit barrierefreien Wegen bis zu Wilkens’ Arbeitsplatz eingerichtet. Außerdem wurden hindernisfreie Zugänge zum Sozialraum und zur Küche ermöglicht und eine barrierefreie Toilette eingerichtet. Für Wilkens waren die Mühen der hkk Krankenkasse und die ergriffenen Maßnahmen ein Zeichen von großer Wertschätzung, die sie umso mehr motiviert haben, alles dafür zu tun, schnell wieder vor Ort mit anpacken zu können. „Dieser Prozess hat mir ein weiteres Mal gezeigt, was alles möglich ist, wenn der Wille da ist. Das hat mich angetrieben, meinen Teil zu leisten.“
Positive Einstellung hilft, Herausforderungen zu meistern
Anderthalb Jahre nach dem Unfall kehrte Sonja Wilkens im Juni 2022 schließlich wieder an ihren alten Arbeitsplatz vor Ort bei der hkk Krankenkasse zurück. Ein Paradebeispiel der Wiedereingliederung durch die VBG, den Betrieb und die Betroffene, das nur durch frühzeitige Abstimmungen, Kreativität und Flexibilität bei der Umsetzung von Maßnahmen sowie eine große Portion Mut und Wille bei allen Beteiligten möglich war. Und Wilkens blickt weiter positiv nach vorn: „Ich habe auch Momente, an denen es schwerer ist. Am Jahrestag meines Unfalls werde ich immer nachdenklich. Aber am Ende komme ich doch stets zum gleichen Schluss: Jammern hilft nicht. Und es hätte so viel schlimmer kommen können.“
Auch außerhalb der Arbeitswelt bleibt Wilkens motiviert, ihr Leben aktiv zu gestalten. Sie geht mit ihrem Hund in die Hundeschule, im Garten ist sowieso immer etwas zu tun – und statt wie früher Volleyball zu spielen, spielt sie heute Sitzvolleyball. „Ich weiß jetzt viel besser, was gut für mich und meinen Körper ist. Ich konzentriere mich auf die Dinge, die mir Spaß machen. Das war letztlich meine größte Motivation, die Freude am Leben nicht zu verlieren.“
hkk Krankenkasse erhält VBG-Teilhabepreis
Die VBG hat der hkk Krankenkasse für das besondere Engagement und die Wiedereingliederung von Sonja Wilkens nach dem schweren Arbeitsunfall mit dem VBG-Teilhabepreis 2023 ausgezeichnet. Die Preisverleihung können Sie sich in diesem Video anschauen:
Mehr zum Teilhabepreis
Sie haben auch einem Beschäftigten nach einem Arbeitsunfall, Wegeunfall oder einer Berufskrankheit zurück ins Leben geholfen oder kennen derartige Praxisbeispiele für eine gelungene berufliche und/oder soziale Teilhabe? Dann melden Sie sich für den VBG-Teilhabepreis an. Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen finden sich hier: www.vbg.de/teilhabepreis
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