Guten Tag Frau Karsch.
Fast alle Mitarbeiter bei Vodafone haben während Corona
von zuhause gearbeitet.
Nun kommen immer mehr Mitarbeiter wieder zurück ins Büro.
Ist nun alles wieder normal?
Frau Karsch sagt:
Nein.
Es arbeiten immer noch sehr viele Mitarbeiter zuhause.
Und ich glaube:
Es wird nie wieder so sein wie vor Corona.
Die Mitarbeiter sind im Büro nun lockerer.
Denn während Corona war es so:
Die Mitarbeiter haben von zuhause viele Video-Treffen mit anderen Kollegen gemacht.
Sie haben zum Beispiel gesehen:
• Ach, so wohnt mein Kollege also.
• Da ist ja eine lustige Katze im Hintergrund.
• Und was wächst da für eine tolle Blume im Garten?
Die Kollegen waren nicht mehr in einem Büro zusammen.
Aber sie haben sich trotzdem besser kennen gelernt.
Sie haben nun auch im Büro mehr Sachen,
über die sie reden können.
Das ist gut für die Stimmung bei der Arbeit.
Sie sind die Chefin bei der Abteilung Personal von Vodafone.
Was haben Sie selbst durch Corona gelernt?
Und was haben Sie über die Mitarbeiter gelernt?
Frau Karsch sagt:
Alle Mitarbeiter und auch ich wissen nun besser,
wie wir mit Computern und Internet arbeiten können.
Und die Chefs von anderen Abteilungen und
der Vorstand haben gelernt:
Wir können unseren Mitarbeitern mehr vertrauen.
Sie können gute Arbeit auch von zuhause machen.
Wie klappt das mit dem Vertrauen,
wenn man sich nicht mehr jeden Tag im Büro sieht?
Frau Karsch sagt:
Mitarbeiter und Chefs müssen weiter oft miteinander reden.
Die Mitarbeiter müssen wissen:
Mein Chef ist weiter für mich da.
Er weiß, an was ich gerade arbeite.
Und er hört mir zu, wenn ich ein Problem habe.
Und die Mitarbeiter müssen wissen,
was für Vodafone wichtig ist.
Zum Beispiel:
• Wie sollen Mitarbeiter mit Kunden reden?
• Wie sollen sich Mitarbeiter verhalten,
wenn sie einen Fehler gemacht haben?
• An welchen Regeln müssen sich die Chefs halten?
Das alles nennt man: Unternehmens-Kultur.
Wie ist die Unternehmens-Kultur bei Vodafone?
Frau Karsch sagt:
Darüber haben wir viel nachgedacht.
Vor allem, als fast alle Mitarbeiter wegen Corona zuhause waren.
Wir haben überlegt:
Lernt man die Unternehmens-Kultur nur im Büro kennen?
Oder klappt das auch, wenn man von zuhause arbeitet?
Ich glaube:
Alle Firmen müssen sich mehr anstrengen,
gut mit ihren Mitarbeitern zu reden.
Die Firmen müssen überlegen:
• Über was müssen wir persönlich im Büro reden?
• Wann reicht eine E-Mail?
• Und wann ist ein Video-Treffen am besten?
Zum Beispiel:
Wir bei Vodafone machen jeden Montag Video-Treffen
für alle 16.000 Mitarbeiter.
So stimmen wir uns gemeinsam auf die neue Woche ein.
Früher war es so:
Die Mitarbeiter waren fast jeden Tag in der Firma.
Darum mussten fast alle in der Nähe von der Firma wohnen.
Das ist nun anders.
Heute arbeiten viele Mitarbeiter von zuhause.
Das Zuhause kann überall sein, auch in einem anderen Land.
Wie finden Sie das?
Frau Karsch sagt:
Es gibt viele Vorteile.
Die Firmen können nun in vielen Ländern
nach neuen Mitarbeiter suchen.
Die Firmen finden so leichter gute Mitarbeiter.
Aber es kann auch Probleme und Fragen geben.
• Wie muss der Mitarbeiter Steuern zahlen?
• In dem Land, wo er wohnt?
• Oder in dem Land, wo er arbeitet?
Das ist gar nicht so einfach.
Wir brauchen dafür noch gute Regeln im Gesetz.
Bei Vodafone ist es im Moment schon so:
Jeder Mitarbeiter darf 20 Tage im Jahr
von irgendwo in Europa arbeiten.
Es ändert sich viel bei der Arbeit.
Wie sollen sich Mitarbeiter darauf vorbereiten?
Frau Karsch sagt:
Früher war es so:
Die Ausbildung von Mitarbeitern war sehr wichtig.
Die Mitarbeiter wussten viel über eine bestimmte Sache.
Diese Sache war für ihre Arbeit sehr wichtig.
Zum Beispiel:
Eine Computer-Fachfrau wusste viel über Computer.
Das war genug.
Heute ist das etwas anders.
Die Computer-Fachfrau muss immer noch viel wissen über Computer.
Aber sie muss auch wissen:
• Wie rede ich mit meinen Kollegen,
wenn es Probleme mit dem Computer gibt?
• Wie erkläre ich den Kollegen das neue Programm?
Und Chefs wollen wissen:
• Wie arbeiten Mitarbeiter, wenn es viel Stress gibt?
• Wie arbeiten die Mitarbeiter im Team zusammen?
• Wollen die Mitarbeiter neue Sachen lernen?
Das sind viele Veränderungen.
Brauchen die Mitarbeiter Hilfe dabei?
Frau Karsch sagt:
Ja, aber das ist normal.
Keiner weiß alles sofort.
Aber jeder kann etwas Neues lernen.
Bei Vodafone gibt es viele Kurse und Angebote
für die Mitarbeiter.
Die Mitarbeiter sollen diese Angebote auch nutzen.
Und was müssen die Chefs ändern?
Frau Karsch sagt:
Auch bei den Chefs gibt es viele Änderungen.
Früher war es so:
Ein Chef hat über alles bestimmt.
Denn er oder sie dachte:
Ich weiß ja auch über alles Bescheid.
Ich weiß alles besser.
Heute ist das anders:
Der Chef weiß:
Ich weiß nicht alles.
Ich muss meinen Mitarbeitern zuhören.
Wir müssen alle gut zusammen arbeiten.
Heute sind auch Frauen öfter die Chefin.
Verhalten sich die Chefinnen anders als die Chefs?
Frau Karsch sagt:
Ja, ich glaube schon.
Das ist auch so, weil die Erziehung früher anders war.
Viele Eltern haben früher zu ihren Söhnen gesagt:
Du musst dich durchsetzen.
Du musst alleine entscheiden.
Bei den Töchtern war das anders.
Die Töchter sollten erstmal zuhören.
Sie sollten immer nett zu anderen Leuten sein.
Ist heute eine Frau die Chefin?
Dann kann sie meist besser zuhören.
Sie achtet mehr darauf,
dass es den Mitarbeitern gut geht.
Aber das wird sich auch wieder ändern,
weil sich die Erziehung ändert.
Ob Junge oder Mädchen ist nicht mehr so wichtig.
Wichtig ist nur, was man gut kann oder mag.
In 10 oder 20 Jahren ist es dann vielleicht egal,
ob der Chef ein Mann oder eine Frau ist.
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