Herr Thesen, die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran. Welche Rolle spielt dabei künstliche Intelligenz?
Stefan Thesen: Zunächst mal müssen wir eingestehen, dass Deutschland nicht unbedingt vorne dabei ist bei der Digitalisierung. Da gibt es Länder, die sind viel weiter. Wir nutzen zwar Computer, um Informationen auszutauschen. Aber meist so wie Papier: Viele Menschen tippen vom Bildschirm auf den Bildschirm ab. Das würde ich pseudodigital nennen. Deutschland muss erst mal den Schritt schaffen, Lösungen wie die Patientenakte umzusetzen, damit Informationen zwischen den verschiedenen Bereichen besser fließen. Der nächste Schritt: Es kann nicht Ziel der Digitalisierung sein, dass alles, was über eine Patientin oder einen Patienten bekannt ist, in einem Verzeichnis als riesiger Dokumentenberg liegt. Und die Nachricht an die Behandelnden lautet: Viel Spaß beim Lesen! Steht schon irgendwo, was du suchst. Hier braucht es mehr Struktur und neue digitale Lösungen.
Und dabei kann KI unterstützen?
Thesen: Genau. Künstliche Intelligenz kann helfen, Vorgänge auf Grundlage von Zahlen zu erfassen und zu bewerten. Sie spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, in dem Wust von Dokumenten wie Arztbriefen oder Laborberichten, die bisher von Menschen gelesen werden, Informationen zu finden und zu analysieren: Welche Daten sind für mich als Arzt oder Therapeutin relevant in dem Arbeitsschritt, in dem ich mich befinde? Welche Voruntersuchungen gab es, an die ich anknüpfen kann? Wo muss ich genau hinschauen, wo waren zum Beispiel Metastasen? Welche Informationen muss ich ergänzen? Mit KI lassen sich für die Patientin oder den Patienten schnell und zuverlässig individuelle Antworten finden. Das kann eine große Unterstützung für die Behandelnden sein, die meist unter Zeitdruck stehen – auch dabei, abzuleiten, was als nächstes zu tun ist, um den Betroffenen zu helfen.
Sie leiten bei Siemens Healthineers die Digitale Innovation im Bereich der diagnostischen Bildgebung. Wie beeinflusst KI diesen Bereich?
Thesen: KI verändert hier vieles. Wenn Sie heute zu einem Computertomographie-Scan (CT) in der Radiologie gehen und sich auf den Patiententisch legen, dann ist der erste Scan von Ihnen bereits passiert, und zwar von einer 3D-Kamera unter der Decke. Die Organstruktur, die analysiert werden soll, wird automatisch ins Zentrum des Scanners gefahren – ohne dass wir jemanden brauchen, der das genau kann, der die Erfahrung hat.
Und dabei kann KI unterstützen?
Thesen: Genau. Künstliche Intelligenz kann helfen, Vorgänge auf Grundlage von Zahlen zu erfassen und zu bewerten. Sie spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, in dem Wust von Dokumenten wie Arztbriefen oder Laborberichten, die bisher von Menschen gelesen werden, Informationen zu finden und zu analysieren: Welche Daten sind für mich als Arzt oder Therapeutin relevant in dem Arbeitsschritt, in dem ich mich befinde? Welche Voruntersuchungen gab es, an die ich anknüpfen kann? Wo muss ich genau hinschauen, wo waren zum Beispiel Metastasen? Welche Informationen muss ich ergänzen? Mit KI lassen sich für die Patientin oder den Patienten schnell und zuverlässig individuelle Antworten finden. Das kann eine große Unterstützung für die Behandelnden sein, die meist unter Zeitdruck stehen – auch dabei, abzuleiten, was als nächstes zu tun ist, um den Betroffenen zu helfen.
Sie leiten bei Siemens Healthineers die Digitale Innovation im Bereich der diagnostischen Bildgebung. Wie beeinflusst KI diesen Bereich?
Thesen: KI verändert hier vieles. Wenn Sie heute zu einem Computertomographie-Scan (CT) in der Radiologie gehen und sich auf den Patiententisch legen, dann ist der erste Scan von Ihnen bereits passiert, und zwar von einer 3D-Kamera unter der Decke. Die Organstruktur, die analysiert werden soll, wird automatisch ins Zentrum des Scanners gefahren – ohne dass wir jemanden brauchen, der das genau kann, der die Erfahrung hat.
Außerdem wird die Darstellung der Bilder automatisch so optimiert, dass sie einfacher von Menschen gelesen werden können. Auch Diagnosehilfen werden gegeben: KI-Systeme können etwa bei Lungen-CT-Scans Lungenknoten finden und Radiologinnen und Radiologen darauf hinweisen. Das liefert eine wichtige Unterstützung bei der aufwendigen Arbeit, tausende Schichtbilder pro Patientin oder Patient detailliert anzuschauen und zu befunden. Das ist eine Arbeit, bei der Menschen auch mal Fehler machen und ein Computersystem, das nie ermüdet, wirklich helfen kann.
Künstliche Intelligenz in der Medizin: die wichtigsten Einsatzgebiete
Diagnostik: schnell und effizient zum Ergebnis
Je schneller eine Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser sind in der Regel die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. KI unterstützt dabei: Algorithmen helfen, Laborergebnisse und medizinische Bilder wie Röntgenaufnahmen, Magnetresonanztomographie-Scans (MRT) und Computertomographie-Scans (CT) schnell und genau zu analysieren und zum Beispiel Krankheiten wie Krebs zu identifizieren.
Personalisierte Medizin: individuell und präzise
Wie erfolgreich wird die geplante Therapie sein? Durch die Analyse von genetischen Daten, medizinischen Aufzeichnungen und anderen Gesundheitsdaten können KI-Lösungen Vorhersagen über die Wirksamkeit bestimmter Behandlungen treffen und individuelle Therapieempfehlungen geben. So unterstützt künstliche Intelligenz Therapeutinnen und Therapeuten dabei, personalisierte Behandlungspläne für Patientinnen und Patienten zu erarbeiten.
Medikamentenmanagement: Die Dosis macht‘s
Arzneimittelforscherinnen und -forscher nutzen KI, um Medikamente schneller zu entwickeln. Algorithmen können beispielsweise potenzielle Wirkstoffe identifizieren, indem sie große Datenmengen in kurzer Zeit analysieren. In virtuellen Screenings werden die Wechselwirkungen potenzieller Wirkstoffe überprüft. Medikamentendosierungen lassen sich ebenfalls mit KI sicher und schnell berechnen.
Patientenüberwachung: Warnsignale erkennen
Wie geht es der Patientin oder dem Patienten? Mithilfe von Überwachungssystemen, die KI nutzen, fällt es leichter, den Gesundheitszustand im Blick zu behalten und frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren: Durch die Analyse von Echtzeitdaten wie Herzfrequenz, Blutdruck und anderen Messgrößen wichtiger Körperfunktionen können Algorithmen Warnsignale erkennen und medizinisches Personal benachrichtigen.
Robotik-assistierte Chirurgie: mehr Sicherheit im OP
Ein Roboterarm, über den Operateurinnen und Operateure feinste Bewegungen ausführen, um beispielsweise Herzklappen zu reparieren: Robotik-assistierte Chirurgiesysteme erleichtern genaue und sichere Eingriffe. Die KI steuert dabei die Bewegungen des Roboters, um die Handlungen der Chirurgin oder des Chirurgen zu unterstützen und präzise Schnitte und Nähte zu ermöglichen.
Rehabilitation: gute Besserung mit KI
Die KI-Möglichkeiten in der Rehabilitation sind vielfältig. Therapeutinnen und Therapeuten nutzen zum Beispiel die KI-Analyse medizinischer Aufzeichnungen und Bewegungsmuster, um personalisierte Therapiepläne zu erstellen. Wearables wie smarte Textilien mit integrierten Sensoren sammeln und werten Bewegungsdaten aus, damit Patientinnen und Patienten auch aus der Ferne betreut und überwacht werden können (Tele-Rehabilitation). Bei Robotik-assistierten Rehabilitationssystemen wie Exoskeletten – tragbaren Roboterstrukturen – helfen Algorithmen, die Bewegungen des Roboters an die Bedürfnisse der Rehabilitanden anzupassen. Für eine schnellere Genesung.
Telemedizin: Versorgung aus der Ferne
Eine Videokonferenz mit der Ärztin oder dem Arzt: KI ermöglicht es in der Telemedizin, Patientinnen und Patienten aus der Ferne zu betreuen. Mithilfe von Chatbots, virtuellen Assistenten und Fernüberwachungsgeräten können sie mit ihren Ärztinnen und Ärzten kommunizieren und ihre Gesundheitsdaten teilen, ohne persönlich in der Praxis erscheinen zu müssen.
Herr Froese, bevor wir über KI sprechen, vorab die Frage an Sie: Warum gibt es das Reha-Management der VBG?
Eckehard Froese: Mit dem Reha-Management sorgen wir dafür, dass Beschäftigte nach einem Arbeitsunfall oder mit einer Berufskrankheit die richtige Leistung zum richtigen Zeitpunkt vom richtigen Leistungserbringer erhalten – mit dem Ziel, die bestmögliche Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft wiederherzustellen. Das tun wir, weil wir vor über 25 Jahren die Erkenntnis hatten, dass Ärztinnen und Ärzte nicht genug Zeit haben für die umfängliche Analyse des Falles. Denn neben der Diagnose müssen Faktoren wie das Umfeld oder persönliche Umstände berücksichtigt werden, weil sie einen wichtigen Einfluss auf das Gelingen der Rehabilitation haben. Selbst wenn diese bekannt sind, fehlt Medizinerinnen und Medizinern natürlich die Zeit, um den weiteren Reha-Prozess zu organisieren. Hier bringt das Reha-Management einen echten Mehrwert.
KI wird die Patientenversorgung verbessern, wie wir von Herrn Thesen gehört haben. Gilt das auch für das Reha-Management?
Froese: Sicherlich. Ich kann mir einige Anwendungen vorstellen, auf die wir hinarbeiten werden. Zum Beispiel: KI kann uns in Zukunft helfen, viel früher als bisher solche Fälle zu erkennen, die sich anders und schwieriger entwickeln als zunächst eingeschätzt.
Es ist ähnlich wie bei dem von Herrn Thesen angesprochenen Berg an Patientendaten: Auch bei der VBG geht im Verlauf eines Versicherungsfalls eine Vielzahl von Informationen ein – von ärztlichen Berichten über Mitteilungen der oder des Versicherten bis zu Abrechnungen von Leistungserbringern wie Krankenhäusern. Diese könnte KI wunderbar auswerten im Hinblick auf Muster für langwierigere Verläufe oder intensivere Leistungsbedarfe. Das heißt: Wir werden diese Informationen künftig umfassender und schneller scannen und bewerten können als der lesende Mensch allein. Auf diese Weise werden wir in der Lage sein, schwierige Fälle viel früher intensiver zu bearbeiten. Damit wir den Betroffenen und ihren Arbeitgebenden zielgerichteter und schneller helfen können.
Was wären weitere Anwendungsmöglichkeiten für KI im Reha-Management?
Froese: Möglich wäre, dass KI auch schon ganz am Anfang eines Falles bei der Fallklassifikation, das heißt bei der initialen Bestimmung der Bearbeitungsintensität, zum Einsatz kommt. Dafür könnte die künstliche Intelligenz anhand der Muster von in der Vergangenheit bearbeiteten Fällen den Neufällen automatisiert die zielführende Bearbeitungskategorie zuordnen und so dafür sorgen, dass unsere Versicherten schneller die benötigten Dienstleistungen der VBG erhalten. Auch bei der inhaltlichen Prüfung von Leistungsabrechnungen oder der Auswertung von Gutachten kann uns künstliche Intelligenz helfen. Für effiziente und erfolgreiche Reha-Verläufe sowie Leistungsfeststellungen.
Eine Herausforderung, aber auch eine Selbstverständlichkeit wird sein, die Kontrolle über die Daten und Algorithmen zu behalten.
Was hemmt aktuell noch den Einsatz von KI?
Froese: Im Reha-Management stehen wir vor denselben Problemen wie das gesamte Gesundheitswesen: Wir haben zwar alle Informationen, die wir benötigen, müssen sie aber erst für die KI zugänglich machen. Denn statt strukturierter Daten bekommen wir oftmals noch Bilder von Texten wie zum Beispiel PDFs. Diese Daten müssen wir mithilfe von Texterkennungssoftware heben, bevor sie die KI lesen und daraus Muster ableiten kann. Das ist fehleranfällig – und eine mühsame Vorarbeit, bevor wir KI überhaupt sinnvoll nutzen können. Eine Herausforderung, aber auch eine Selbstverständlichkeit wird sein, die Kontrolle über die Daten und Algorithmen zu behalten, um die schutzbedürftigen Ansprüche und Belange derjenigen, deren Daten wir nutzen, zu sichern – also in unserem Fall unserer Versicherten und Mitgliedsunternehmen.
Thesen: Es ist tatsächlich eine Frage des Vertrauens und der Nachvollziehbarkeit. Das KI-Modell an sich ist zunächst eine Blackbox. Das trainieren Sie. Das verstehen Sie mathematisch. Aber Sie verstehen nicht, wie es zu der konkreten Entscheidung kommt. Ich halte es für extrem wichtig, dass man es so baut, dass die Entscheidungen nachvollziehbar sind. Wenn ich Ihnen den Super-Experten baue und der sagt: Das ist die und die Krankheit. Dann fragen Sie: Warum? Dazu kann er aber nichts sagen. Dann vertrauen Sie ihm nicht. Ein Mensch wäre an seiner Stelle disqualifiziert. Wir müssen KI und Systeme daher so bauen, dass KI-Entscheidungen in Zukunft verlässlich und nachvollziehbar sind. Und zeigen, dass KI einen Mehrwert bietet. Genau das ist auch das Ziel unserer Arbeit.
Wie wichtig sind in diesem Zusammenhang gesetzliche Vorgaben?
Thesen: Es muss Rahmenbedingungen geben, Wildwuchs wäre nicht gut. Würde ich mir etwas wünschen, wäre das mehr Hilfe von politischer Seite, dazu zu motivieren, KI als etwas Gutes zu sehen. Wir brauchen hier eine Aufbruchstimmung. Denn ein Kernproblem ist, dass die Menschen wahrnehmen: KI wird reguliert, also ist sie gefährlich. Die Chance, die wir als Gesellschaft haben, KI zu nutzen, gerät da immer ins Hintertreffen. Ich finde das schade. Klar muss es Regeln geben. Aber wir müssen den Schritt gehen, die Menschen mitzunehmen. Damit sie die Chancen und nicht immer nur die Risiken von KI sehen. Zum Beispiel, wenn Datenzugriffe für die Patientenakte möglich sind. Da können wir als Gesellschaft besser werden. Sicherlich ist Effizienz ein Treiber von KI, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Aber eben nicht der wichtigste. Unser Ziel geht einher mit dem Wunsch der meisten Entscheider und Ärzte, Zeit für den Patienten zu gewinnen und dabei die Fehlerquote zu senken.
Warum ist in Zukunft der Einsatz von künstlicher Intelligenz unausweichlich?
Froese: Ich denke, die Notwendigkeit von KI ergibt sich von allein. Weil wir es aufgrund des demografischen Wandels heute nicht mehr so leicht haben wie in der Vergangenheit, qualifiziertes Personal zu finden. Deswegen müssen wir alle Mittel und Wege nutzen, unser qualifiziertes Personal für die wertschöpfenden Tätigkeiten einzusetzen, bei denen menschliche Qualitäten entscheidend sind, wie zum Beispiel bei der individuellen Planung von Reha-Maßnahmen im Dialog mit unseren Versicherten und ihren Ärzten, und es von Tätigkeiten, bei denen Algorithmen im Vorteil sind, wie zum Beispiel langwieriges Sichten von vielen Dokumenten, zu entlasten. Und dabei kann künstliche Intelligenz ein wichtiger unterstützender Faktor sein.
Es ist eine Aufgabe für uns als Firma und für die Forschung, Möglichkeiten für den Einsatz von KI zu schaffen.
Thesen: Um es klar zu sagen: Es geht nicht darum, Radiologinnen oder Radiologen zu ersetzen. Es ist vielmehr eine Aufgabe für uns als Firma und für die Forschung, Möglichkeiten für den Einsatz von KI zu schaffen, zu evaluieren, gemeinsam mit den Kunden etwas zu entwickeln, was dann in die Arbeitsroutine eingeführt wird.
Wo geht die Entwicklung im Gesundheitswesen aktuell hin, Herr Thesen?
Thesen: Es wird immer mehr darum gehen, die verschiedenen Systeme im Gesundheitswesen besser zu vernetzen und somit relevante Daten allen Beteiligten zugänglich zu machen.
Thesen: Um es klar zu sagen: Es geht nicht darum, Radiologinnen oder Radiologen zu ersetzen. Es ist vielmehr eine Aufgabe für uns als Firma und für die Forschung, Möglichkeiten für den Einsatz von KI zu schaffen, zu evaluieren, gemeinsam mit den Kunden etwas zu entwickeln, was dann in die Arbeitsroutine eingeführt wird.
Wo geht die Entwicklung im Gesundheitswesen aktuell hin, Herr Thesen?
Thesen: Es wird immer mehr darum gehen, die verschiedenen Systeme im Gesundheitswesen besser zu vernetzen und somit relevante Daten allen Beteiligten zugänglich zu machen.
Außerdem beobachten wir gerade im KI-Bereich eine Transformation: die Entwicklung von einfachen KI-Modellen hin zu universellen KI-Modellen, sogenannten Generalist Foundational Models. Schauen Sie auf das, was gerade mit generativer KI passiert, etwa ChatGPT: Jede und jeder kann diese KI nutzen, um Texte oder Bilder zu erstellen. Das ändert das Schema. Sie können Daten und Aufgaben mitbringen. Das System „weiß“ etwas – und kann dann den Auftrag ausführen. Das ändert das Spiel.
Inwiefern?
Thesen: Weil Sie plötzlich nicht mehr nur einfache, vorgefertigte Aufgaben mit der KI machen können, sondern perfekt angepasst als Endnutzerin oder -nutzer ausgestalten können, was Sie wissen wollen. Heute haben Sie zwar einen schlauen CT- oder MR-Scanner, da steckt KI drin. Aber der kennt den gesamten Patientenkontext nicht. Das könnte künftig anders sein – wenn wir verbesserte Kommunikationsstandards und Infrastrukturen haben, wo alle Daten fließen, ohne dass CDs von einem ins andere Krankenhaus getragen werden müssen. Das ist eine Riesenchance, um mit diesem unstrukturierten Berg von Informationen im Gesundheitswesen umzugehen und daraus Analysen zu machen. Oder um Information strukturiert zu generieren. Die Grundlagen dafür sind da.
Wie werden die Medizin und das Reha-Management in zehn Jahren aussehen?
Thesen: Wir werden in allen Bereichen vernetzter sein. Mehr strukturierte Daten werden zugänglich sein. Wir fangen heute an, KI-Systeme einzuführen, um Menschen zu entlasten. Ich denke, in zehn Jahren werden wir hier deutliche Effekte sehen. Und ich glaube, dass Medizin dadurch am Ende menschlicher, schneller, besser, zielgerichteter wird. Man muss dazu sagen: Die Systeme, über die wir sprechen, bewegen sich nicht so schnell wie eine Smartphone-Entwicklung. Weil wir auch genau gucken müssen: Funktioniert das wirklich, sind der Effekt und die Qualität da?
Froese: Ich denke, dass wir durch die Verbesserung der Telematikinfrastruktur in Deutschland und unserer eigenen Systeme besser informiert sein werden und damit bessere Entscheidungen für die Betroffenen treffen können. KI wird die Verfahren optimieren – für unsere Mitgliedsunternehmen und ihre Beschäftigten, aber auch für die VBG. Künstliche Intelligenz wird aber niemals den Menschen ersetzen. Wir brauchen den Menschen mit seinem Mitgefühl und seiner Empathie, der mit der oder dem Betroffenen spricht, die Situation erhebt und herausfindet, was dem Menschen wichtig ist, welche Maßnahmen ihn weiterbringen. Dafür gewinnen wir Zeit, wenn uns bei den Vorarbeiten KI unterstützt.
Rückkehr ins Leben: das Reha-Management der VBG
Kommt es zu Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten, können sich die Mitgliedsunternehmen der VBG auf das umfassende und sichere Betreuungsangebot der gesetzlichen Unfallversicherung verlassen: Sie übernimmt die Steuerung der gesamten Rehabilitation – von der Behandlung im Krankenhaus bis zur Wiedereingliederung ins Berufsleben. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Reha-Managerinnen und -Manager: Sie erstellen individuelle Reha- und Teilhabepläne und begleiten Betroffene und ihre Arbeitgebenden während des gesamten Prozesses. Ziel ist die zeitnahe und dauerhafte Rückkehr ins häusliche Umfeld und in den Beruf. Mehr über das Reha-Management und die Angebote der VBG erfahren Sie auf der Website der VBG.
Lösungen für das Gesundheitswesen: Siemens Healthineers
Von neuen Technologien für diagnostische Bildgebung über Labor-Software bis hin zu Konzepten für die Gesundheitsversorgung von morgen: Siemens Healthineers ist ein weltweiter Anbieter von Geräten, Lösungen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen und in mehr als 180 Ländern aktiv. Neben Bildgebung und Diagnostik ist das Unternehmen vor allem in den Bereichen der Krebsbehandlung und minimalinvasiven Therapien tätig, ergänzt durch digitale Technologie und künstliche Intelligenz. Mehr über Siemens Healthineers lesen Sie auf der Unternehmens-Website.
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