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Frau sitzt an einem ergonomischen Schreibtisch.
Foto: Getty Images

Gesund arbeitenErgonomie am Arbeitsplatz

Bei Ergonomie denkt man an Rückenschmerzen durch falsches Sitzen am Arbeitsplatz - das gilt auch im Homeoffice. Dabei steckt hinter dem Begriff viel mehr: Auch ein zu hoher Lärmpegel, die falsche Beleuchtung oder schlechtes Raumklima können zu Stress und verminderter Produktivität führen. Certo hat mit dem Ergonomie-Experten Andreas Stephan gesprochen, der bei der VBG das Sachgebiet Büro leitet, und die wichtigen Tipps zusammengefasst. Stephan sagt: „Der Mensch steht im Mittelpunkt und der Arbeitsplatz muss an ihn angepasst werden – nicht andersherum. Das ist die Maxime der Ergonomie.“ Das Certo-Portal gibt sieben Tipps für den Arbeitstag.

Eine ganze Wissenschaft widmet sich der Gesetz­mäßigkeit menschlicher und automatisierter Arbeit – die Ergonomie, auch Ergonomik genannt. Über­setzt aus dem Alt­griechischen, steht „ergon“ für „Arbeit“ und „nomos“ für „Regeln“. An welche Regeln soll man sich bei der Gestaltung des Arbeits­platzes halten? Sieben Tipps, die Ihnen helfen, Ihren Büro­arbeits­platz optimal zu gestalten und so gut und gesund durch den Arbeits­alltag zu kommen:

eins

Bewegung ist gesund. Den Arbeits­platz so planen, dass Beschäftigte nicht nur sitzen: zum Beispiel Drucker in separatem Raum aufstellen, höhen­verstell­bare Tische, richtige Sitz­höhe individuell ermitteln. Tipp: Bei der Beschaffung von Arbeits­mitteln und Möbeln kann die Einhaltung der Mindest­anforderungen an Sicherheit und Ergonomie durch das GS-Zeichen nach­gewiesen werden.

 

zwei

Licht hat einen großen Einfluss auf unser Wohl­befinden! Erst eine aus­reichende, auf die Tätigkeit abgestimmte Beleuchtung ermöglicht gute Leistungen und ein gesundes Arbeits­umfeld. Ein aus­reichendes Beleuchtungs­niveau erfordert am Arbeits­platz einen Mindest­wert der Beleuchtungs­stärke von 500 Lux. Außer­dem sollten Arbeits­plätze ausreichend mit Tages­licht versorgt und deshalb in der Nähe von Fenstern (Blick­richtung parallel zum Fenster) eingerichtet werden. Sinn­voll ist aber immer ein kurzer Spazier­gang draußen in der Mittags­pause, denn das Tages­licht synchronisiert unsere innere Uhr, und die zusätzliche Bewegung tut dem Körper gut.

 

drei

Achten Sie unbedingt auf Ihre Arbeits­umgebung. Hier sind physikalische, chemische und biologische Faktoren zu beachten, zum Beispiel Luft: Wenn der Volks­mund von verbrauchter Luft spricht, meint er damit den Anstieg des CO2-Gehaltes in der Raum­luft durch die Atmung der Menschen. Ein zu hoher Gehalt macht müde, und das senkt die Konzentration. Sorgen Sie daher dafür, regel­mäßig über die Fenster zu lüften.

 

vier

Oberste Pausen­regel: Wer sich seine Ressourcen einteilt, wird lang­fristig erfolg­reich sein. Kurz­pausen fördern die lang­fristige Leistung, eine aktive Pausen­gestaltung, zum Beispiel mit kleinen körperlichen Übungen oder einem Spaziergang, ist sehr effektiv. Zugleich sind separate und ansprechende Pausen­räume wichtig für das Wohl­befinden.

 

fünf

Die Arbeitsflächenhöhe hat einen wesentlichen Einfluss auf die Körper­haltung. Aber nicht nur die. Folgende Faktoren fallen bei der Gestaltung ergonomischer Arbeits­tische ins Gewicht: Höhe, Breite und Tiefe, Bein- und Fußraum. Optimal ist eine Arbeits­flächen­höhe von 74 Zentimetern, wobei es hier Abweichungen von zwei Zentimetern nach oben und unten geben kann. Die Arbeits­fläche sollte mindestens 160 Zentimeter breit und 80 Zentimeter tief sein. Für Bein- und Fußraum gilt ein absolutes Minimum von 85, besser 120 Zentimetern Breite. Voll­ständig höhen­verstellbare Tische für Sitz- und Steh­arbeits­plätze bieten die beste Möglichkeit für Flexibilität.

 

sechs

Ein Büroarbeitsstuhl ist nur ergonomisch, wenn Sitz und Rückenlehne höhen­verstell­bar und als Einheit drehbar sind, der Stuhl über gebremste Rollen verfügt und die Rollen zur Art des Fußbodens passen. Ergonomisch empfehlens­wert ist es, wenn der Büro­arbeits­stuhl über Arm­auflagen verfügt.

 

sieben

Arbeitsmittel sollten eine effektive Hilfe bei der auszuübenden Tätigkeit sein und nicht Anlass für Ärger. Übrigens sollte auch Software ergonomisch sein, das heißt auf den Menschen und seine Aufgaben abgestimmt.

Viele weitere Fragen, die sich Beschäftigte im Büro und im Homeoffice stellen, beantwortet die VBG-Publikation „Gesund arbeiten am PC“.

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